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Teures Experiment

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(Landestheater Salzburg; „Die Zauberflöte" von W. A. Mozart) Die Internationale Stiftung Mozarteum, das Landestheater unddas Theatre Royal de la Monnaie, Brüssel, ha-

ben sich zur Mozart-Woche ein Experiment geleistet, dessen Ergebnis mehr als fragwürdig ausfiel. Die Brüsseler Oper, die bereits in Salzburg gastierte und deren Chef Gerard Mortier ab nächstem Jahr den Festspielen seine Prägung geben wird, schickte ein Jungs Ensemble, das man hierorts zur besseren Vorbereitung schon im vergangenen Jahr für einen Monat in die Villa Schmederer der Salzburg Association eingeladen hatte. Die Regie von Ursel und Karl-Ernst Herrmann schadet nur sich, dem Fortgang der Handlung und vor allem der Musik mit ihrer Unentschiedenheit zwischen Vorstadt-Pawlatschen und sich intellektuell gebärdendem Regietheater. Zu vieles wirkt ge-schmäcklerisch, aufgesetzt, dehnende Aktion erschlägt den Zusammenhalt zwischen Orchester und Sängern, den dann auch Sylvain Cambreling im Mozarteum-Orchester nicht zu sichern vermag. Wiewohl man Elzbieta Szmytka als die zukünftige Königin der Nacht sehen, Reinhard Hagen als Sara-stro Können und hohe Sicherheit bescheinigen und Ernst Theo Richter als Papagenor loben kann, ist ein so teures Experiment für die Mozart-Woche indiskutabel. Die Freunde der Herrmanns waren, man hörte es im Schlußapplaus, reichlich vertreten.

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