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Thomas, der Mensch

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Thomas von Aquin ist zu einem Mythos geworden. Das neue Buch über Thomas von Aquin von James Weisheipl, einem amerikanischen Dominikanertheologen, erfüllt ein echtes Bedürfnis nach gründlicherer Information.

Es bringt eine genaue Biographie, soweit sie nach dem Stand neuester Forschung möglich ist, dazu, ebenfalls kritisch genau recherchiert, die Entstehung seiner Werke und die sie bewegenden Grundideen, gereinigt von neuscholastischen Interpretationen.

Wenn das Buch auch mit wissenschaftlicher Akribie verfaßt worden ist, ist es doch allgemein verständlich und lesbar geblieben. Es entsteht ein Bild von solcher Lebendigkeit, daß seine Person und sein Werk greifbar werden: die Genialität, der Arbeitseifer mit manchmal vielen Sekretären, denen er gleichzeitig diktierte, die geistliche Sendung und der ergreifende Schluß: er legte seine Schreibinstrumente beiseite, „ich kann nicht mehr, weil alles, was ich geschrieben habe, mir wie Stroh erscheint".

Dazu der lebendige Eindruck mittelalterlicher Probleme: Kaiser und Papst (Thomas wurde in diesen Kämpfen gefangen genommen), das Leben auf den Universitäten, die ersten Jahrzente des Dominikanerordens, das von Thomas geförderte Eindringen aristotelischen und arabischen Denkens, die Widerstände bei den Theologen, welche die „heidnischen" Philosophen als dem Glauben schädlich ablehnten und andere von Thomas beeinflußte Theologen bekämpften. Schließlich wurde Thomas 1323 heiliggesprochen.

THOMAS VON AQUIN, SEIN LEBEN UND SEINE THEOLOGIE. Von James Weisheipl, Verlag Styria, Graz 1980,391 Seiten, öS 440.-

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