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Tod eines Dialektikers

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Bruno Pittermann, von 1957 bis 1967 Vorsitzender der SPÖ und Vizekanzler bis 1966, zwischen 1945 und 1970 im Nationalrat ein Star, ist am 19. September gestorben: einen Monat, bevor sein Nachfolger Bruno Kreisky selbst das Steuerruder der Partei aus seinen Händen legt.

Der bis dahin größte Wahlerfolg der SPÖ (1959) ist ihm ebenso wie die schwerste Niederlage (1966) zuzuschreiben, Sternstunden des Parlamentarismus ebenso wie Höhepunkte parteipolitischer Demagogie.

Pittermann hat die Große Koalition wesentlich mitge

tragen und wesentlich mitzerstört, an der Sozialpartnerschaft gebaut und gesägt.

Er war dialektisch, wie Marx es beschrieben hatte, und doch kein Marxist. In seine Zeit fiel die Versöhnung mit der Kirche und die Verstoßung des Katholiken Olah. Lange, schwere Krankheit hat vielen Groll in Mitgefühl verwandelt.

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