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Triste Arena

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(Arena von Verona; „Andrea Chenier“ von Umberto Giordono, „Mädchen aus dem goldenen Westen“ von Giacomo Puccini) Ein Unglück-kommt selten allein. Intendant Renzo Giacchieri trat eu-rück und den zigtausend Österreichern, die auch heuer ins sommerliche Opernmekka pilgern, bot schon die Eröffnung mit dem Revolutionsspektakel „Andrea Chenier“ kaum mehr als eine pompöse Pariser Modeschau des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Attilio Colonnello (Regie und Ausstattung) baute einen Rokokopark mit Hochstrahlbrunnen, Hecken, Statuen und Musikpavillon und läßt seine Protagonisten in Traumroben umherflattern. Vom Drama einer untergehenden Gesellschaft, vom Drama der Liebenden, vom Blutbad der Revolution ist wenig zu spüren. Montserrat Caballe, Jose Carre-ras und Renato Brusonson kämpfen tapfer mit ihren Partien. Der temperamentlose Dirigent Gian-luigi Gelmetti bietet ihnen kaum Rückendeckung. Noch trister wirkte die zweite Premiere, von Regie ist über lange Strecke wenig zu merken, lediglich die musikalische Wiedergabe mit Mauri-zio Arena am Pult hat Tempo und Farbigkeit.

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