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Tschechows Erstling

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(Landestheater Linz, „Wilder Honig“ von Anton Tschechow/ Michael Frayn) Tschechows Erstling, 1920 in einem Moskauer Banktresor ohne Titel aufgefunden, gilt als unspielbar. Der erfolgreiche Bühnenautor Michael Frayn hat die Sechs-Stunden-Vorlage gestrafft, bearbeitet, in logische Szenenfolge gebracht und mit einer guten Portion Humor versehen. Dieser greift besonders im ersten Teil von Gudrun Orskys Inszenierung. Später, wenn das Stück ins Melodramatische kippt, gibt es Längen, die erst wieder durch eine fulminante Schlußszene in Vergessenheit geraten.

Im Mittelpunkt stehen die junge Witwe und Gutsbesitzerin Anna Petrowna, begehrt von allen, die in ihr Haus kommen, und Pla-tonov, verkrachter Dorfschullehrer und seinerseits Objekt weiblicher Begierden. Die daraus folgenden Verirrungen führen ins weite Land der russischen Seele. Klaus von Pervulesko liebt und leidet als Platonov bis zum konsequenten Freitod — die Damen überleben.

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