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Tugend, aus der Not geboren

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Ein Mensch, der manches liebe Jahr mit seinem Weib zufrieden war, dann aber plötzlich Blut geleckt hat, denkt sich: „Varietas delectat” — und schürt sein letztes schwaches Feuer zu einem wilden Abenteuer. Jedoch bemerkt er mit Erbosen, daß seine alten Unterhosen ausschließlich ehelichen Augen zur Ansicht, vielmehr Nachsicht taugen, und daß gewiß auch seine Hemden ein fremdes Weib noch mehr befremden, daß, kurz, in Hose, Hemd und Socken er Welt und Halbwelt nicht kann locken.

Der Mensch, der innerlich noch fesche, nimmt drum, mit Rücksicht auf die Wäsche, endgültig Abschied von der Jugend und macht aus Not sich eine Tugend.

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