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Turbulentes Leben

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Elf Jahre nach ihrem viel beachtetem Lebensbericht „Der geschenkte Gaul“, liegt nun Hildegard Knefs Buch „So nicht“ vor:

ein faszinierendes Konglomerat von autobiographischen und fiktiven Geschehnissen, die in das turbulente Leben der Autorin Einblick geben.

Die Frage nach Schuld oder Schuldlosigkeit am eigenen schweren Schicksal taucht auf: an der nach siebzehn Jahren gescheiterten Ehe, die die Autorin nie verwunden hat. Schonungslos werden die Qualen eines Morphium-Entzuges geschildert, oder Einzelheiten des makabren Mordanschlages auf den Bruder. Die liebevoll-hilfreiche Beziehung zur kleinen Tochter wird dargestellt: eine für deren Selbstfindung nicht ungefährliche Bindung.

Die unermüdliche Arbeit - die Knef wirkte an 60 Filmen mit, schrieb ihre Chansons selbst und besang unzählige Platten — erfüllte ihr Leben.

Was Friedrich Luft zu ihrem „Geschenkten Gaul“ schrieb — „Ein Buch aus tapferer Notwehr, Bitternis, voller Lebenslust und schriftstellerischer Intensität“ — gilt auch für „So nicht“.

Die Autorin verfällt nicht der wachsenden Hoffnungslosigkeit unserer Welt. Geplagt von Unbill aller Art, bleibt sie, bei allem, was ihr geschieht, voll Anteilnahme für ihre Umwelt und gewinnt dadurch eigene Identität.

SO NICHT. Von Hildegard Knef. Albrecht Knaus Verlag, Hamburg-Zürich 1982. 318 Seiten, Ln., öS 258,50.

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