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Überraschungen eingeschlossen

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Das spontan entstandene und auf unkonventionelle Weise geführte Lockenhauser Kammermusikfest ist nun in sein drittes Jahr gegangen. Als routinierter Festspielbesucher kennt man sich jetzt schon etwas aus, kalkuliert die Überlängen der „Marathons“ und „Mini-Marathons“ in seinen Zeitplan ein und hat überhaupt das Gefühl, daß auch Unkonventionelles zu Konvention und Routine werden kann.

Neu sind heuer viele junge Musiker, die dem Programm des Kammermusikfestes wirklich guttun. Ich erinnere mich an eine herrliche Bartok-Solosonate, gespielt von Nigel Kennedy, an mehrere wunderbare Auftritte von Thomas Zehetmair, auch das Hagen-Quartett bereicherte die

Konzerte ungemein.

In Bestform spielte heuer Gidon Kremer, gelöst und technisch auf höchstem Niveau, er ist das wahre Zentrum und die Persönlichkeit des Festes. Lockenhaus und sein Pfarrer sekundieren, stellen Stimqiung, Spannung und Atmosphäre her, die schöne mittelburgenländische Landschaft und die Freude am Programmieren, Überraschen und Uberraschtwer- den tragen das ihre bei. Der sakrale Raum der Kirche Lockenhaus verändert Musiker und Zuhörer — vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken, daß früher selbstverständlich im Umkreis des Kirchlichen Kultur entstand und sowohl deren Träger wie auch das Publikum prägte.

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