(Salzburger Landestheater: „König Ubü" von Franz Hummel) Diese Opernuraufführung geriet dem Landestheater zu einem großen Abend. Das Spiel von einem, dessen Frau auszog, ihn zum König und sich zur Königin zu machen, hält im Format des terroristischen Blutbads den Vergleich mit den Königsdramen Shakespeares aus. Alfred Jarrys Stück „Ubü" entstand vor den Vernichtungslagern Hitlers und auch vor dem Archipel Gulag: 1896.
Hummel breitet als Vorspiel eine Klangfläche aus, steckt langatmig Terrain ab und zieht dann eine Idee hoch, wie einen Faden aus einem Teppich, dessen Verlauf er, zumeist instrumental akzentuiert, vorführt. Hochdramatische Passagen der Musik wechseln mit der Fadesse augenblicklicher Einfallslosigkeit, die wirkt dann erbarmungslos auf die Regie Lutz Hochstraates zurück, der für diese Oper zu solide, was heißt, mit zuwenig Drive und Hand für Musiktheater, inszeniert hat.
Das größte Verdienst um die Aufführung hat sich ihr musikalischer Leiter Wolfgang Rot erworben, die Protagonisten Rolf Kühne und Klaus Martin Heim sowie Paula Bukovac verhelfen der Oper zum verdient bejubelten Erfolg..
