(Staatsoper Wien; „Sommernachtstraum“ von John Neumai-er) Der gebürtige Amerikaner und langjährige Direktor des Hamburgischen Ballettes John Neumaier brachte diese Choreographie nach Shakespeare erstmals 1977 mit seiner eigenen Truppe heraus. Er bedient sich für die einzelnen Szenen verschiedener Kompositionen. Mendelssohns „Sommernachtstraum“ untermalt die realen Passagen der Komödie, während György Ligetis Musik die Feenatmosphäre begleitet. Das Divertissement „Pyramus und Thisbe“ sowie die Rüpelszenen werden von einer Drehorgel begleitet.
Besondere Beachtung verdienen die Leistungen der Tänzer: Marialuise Jaska beweist wieder einmal ihre starke Persönlichkeit und findet in dem Hamburger Gasttänzer Ivan Liska einen idealen Partner. Christine Gaugusch macht aus der Rolle der Helena ein brillantes Gustostückerl und zieht alle Register ihrer schauspielerischen Fähigkeiten. Auf die Entwicklung des jungen Christian Rovny (Lysander) kann man sich freuen, Harald Kern holt aus der von Neumaier etwas farblos gestalteten Rolle des Puck das Beste heraus.
Jürgen Roses Bühnenbild wirkt schlicht und elegant, bei den Kostümen wird süßlicher Kitsch nicht ganz vermieden.
