Daedalus - inzwischen längst zu einer für höchstes Niveau bürgenden Wiener Institution geworden -präsentiert in der Ausstellung „Die Stadt und die Wildnis - Wien 1000-1500" Historisches in subjektiver Auswahl und künstlerische Stellungnahmen in Form ortsgebundener Installationen. Spartenübergreifendes Arbeiten gehört zum Markenzeichen dieser Kulturinitiative, das Wien bezogene historische Thema verblüfft jedoch ob seiner Hausbackenheit.
Als Anliegen kristallisiert sich bald ein ersehntes anthropomor-phes Weltbild heraus, das auf sozialen, mythologischen und biologischen Wurzeln fußt. Mit Lust an der bildlichen Wiedergabe und am kuriosen Inhalt werden die Heuschreckenplagen, ein Herbarium mit den inzwischen kostbar erscheinenden Pflanzen der Donau-Auen, ein „Wolfskugel-Rezept" zur Vertilgung der Wölfe, Verordnungen für die Kleidertracht von Frauen und Dirnen und manch anderes Skurriles belegt.
Der thailändische Künstler Su-vat hat zu den sagenumwobenen Plätzen „Stock im Eisen" und „Basilisken-Haus" Installationen entworfen, die, am Eck zur Kärntnerstraße, die mythenträchtigen Speisen Milch, Honig und Granatäpfel in kritische Gegenüberstellung zum König Mammon des 20. Jahrhunderts bringen. (Galerie Faber, Wien 1., Köllnerhofgasse 6, Installationen Stock im Eisen-Platz und Schönlaterngasse.7; bis 27. Juni)
