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Und morgen?

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Songs und Lieder von Franz Berger, gesprochen zur Gitarre, bietet derzeit das Theater am Belvedere unter dem Titel „Glasgesichter“. Poetisches gibt es da und Zeitkritisches. Von Eisblumen ist die Rede, die vom Fenster gestohlen wurden, von Spinnweben im Septemberwind, aber auch von Betonriesen, Kraftwerken und Schornsteinwäldern. Glasgesichter? Es sind die Gesichter „im Zerrspiegel der Glasfassaden unserer Wohn- und Arbeitsburgen“. Der Mensch will belogen, verbogen sein, er ist Gras, das durch den Schnitter fällt, er ist ein Schatten aus Nichts. Die Lotsen sind blind und taub. Was wird morgen sein? Wir werden uns selbst umbringen. Bleibt für die Kinder noch Sauerstoff? Das ist Mahnung aus bedrängtem Herzen. Die Schönheit der Welt wird spürbar, und was der Mensch in letzter Zeit aus ihr gemacht hat. Die Texte werden sozusagen ins Leere gesprochen, vom Autor, von Christiane Holler und Gerhard Breyer, der mit den 'von ihm komponierten rhythmischen Akkordfolgen und Melodien das Gesprochene überaus eindrucksam auf der Gitarre akustisch untermalt. Ein Abend, der Gewinn bringt.

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