6953931-1984_22_16.jpg
Digital In Arbeit

Unmut plakativ

Werbung
Werbung
Werbung

(Theaterkeller Ursulinenhof, Linz; „Lämmermann" von Ludwig Fels. Österreichische Erstaufführung) Befrachtet mit allem, wogegen die Wut reicht, hat

Ludwig Fels sein Stück von Lämmermann, dem Unangepaßten, dem Versager, dem Aussteiger. In ihm spiegelt sich die hoffnungslose junge Generation, während die Alten unbelehrbar, faschistoid und inhuman gezeichnet sind. Gewiß ein sehr subjektives Bild, aber eindrucksvoll in seiner Deutlichkeit und Härte.

Lämmermann träumt vom Märchenland, von Taschkent und Samarkand, er bäumt sich auf gegen den Lebensstil seiner Eltern, die ihm als Antwort darauf die Tür weisen. Er scheitert auch in der Partnerbeziehung und am Arbeitsplatz, ist den Anforderungen einer Welt, in der Menschen und Tiere gequält und Gastarbeiter denunziert werden, nicht gewachsen.

Großartig in der Rolle dieser Verlierergestalt ist der junge Oliver Karbus. Er erzielt Betroffenheit auch dort, wo die Klischees im Stück allzu dick aufgetragen sind. Phantastisch-grelle und realitätsverwandte Szenen halten einander in Kurt Ockermüllers einfallsreicher Regie die Waage.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung