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Vagabund und Mythos

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Der französische Photograph Brassai hat die legendären dreißiger Jahre von Paris in vielen Bildbänden dokumentiert. Als Chronist der Boheme sammelte er aber auch Gespräche, etwa von Picasso. Nun legt er seine Erinnerungen an den amerikanischen Schriftsteller Henry Miller vor. Dieses dem Surrealisten Raymond Queneau gewidmete Buch besteht aus zwei Teilen: „Henry Miller in Paris“ und „Gast aus Amerika“.

Zwei Zeitperioden werden in Schlaglichtern zum Leben erweckt. Zum einen Millers Beziehungen zu Celine, Anais Nin und der Avantgarde, zum anderen seine Rückkehr an den Ort seiner literarischen Schauplätze in den 50er und 60er Jahren.

Brassai schildert einprägsam Episoden der Künstlerkreise: langjährige Freundschaften mit Lawrence Durrel, Joseph Delteil und Blaise Cendrars. Dieses hochinteressante Mosaik von Charakter- und Zeitbildern ergänzt die Lebensgeschichte Millers um eine Anzahl neuer Details. Miller als Juror bei den Filmfestspielen in Cannes beispielsweise! Zahlreiche klassische, aber auch neuere Photos aus Millers Vita und Freundeskreis vervollständigen das Porträt dieses literarischen Revolutionärs und Lebenskünstlers.

HENRY MILLER IN PARIS. Von Brassai. S. Fischer, Frankfurt 1979,370 Seiten. Mit 26 Abbildungen, öS 300,20.

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