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Die „Bregenzerwälder Kulturtage“ in Egg affichierten heuer die umfassende und ein wenig modische Frage „Was heißt Leben?“ Die Vorträge waren dann konkreter. Nach einem Überblick über die Sekten-Szene von Friederike Valentin aus Wien (es sei die Frage erlaubt, ob dieses Thema nicht schon zu oft als kirchliche Ersatzhandlung herhalten muß) erinnerte Albert Görres (München) daran, was Meditieren heißt, nämlich gesammelte Aufmerksamkeit für lebenswichtige Werte, und nicht technische Hochleistung von Innerlichkeitsexperten.

Jede Mutter kann das: Verweilen bei ihrem Kind. Jeder Christ, der nicht in geistlichem Klatsch (oder Klatsch über Geistliche) untergehen will, sollte es können: sich die Gesinnung Jesu Christi zu eigen machen. Und er hat die Freiheit, die „Technik“ zu wählen, die für sein geistliches Überleben am geeignetsten ist.

Am zweiten Tag führte Gernot Eder (Wien) die Frage „Naturgesetz oder Willensfreiheit?’ auf die unklare Fassung des Kausalitätsbegriffs zurück. Die „exekutive Kausalität“ (Ursache-Wirkung) werde in Wirklichkeiten übertragen, die nur als Wechselwirkungen erklärt werden könnten. Gerade die Zuverlässigkeit auch statistischer Naturgesetze (Regelkreise) müßten wir lernen, ohne Kurzschluß als „Segen“ zu sehen: Ohne sie gäbe es kein Universum und keine Reproduktion des Lebens.

Die Erfahrung, daß sich die Kirchen trotz aller Aktivitäten immer mehr leeren, stand hinter dem abschließenden Referat von Michael Marsch OP („Was heißt Beten?“). Er könne sich einen Gottesdienst nicht anders vorstellen denn als Gespräch von Liebenden, das auch weh tue, das man nicht mehr oder weniger attraktiv machen könne. Ärgste Wirkung des Bösen sei es, vergessen zu lassen, daß Gott uns bis zum Wahnsinn liebe …

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