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Verdi-Fest

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Raren Opemglanz beschert Startenor Placido Domingo der Wiener Staatsoper: Mit prominenten Partnern, Pie-ro Cappuccilli und Kallen Esperian, macht er Verdis „Otello" zum bejubelten Fest. Auch wenn sich seine Ausflüge zu Wagners „Parsifal" und „Lohengrin" im Timbre der Stimme bereits bemerkbar machen.

Jan Latham-König, vielbeschäftigter Hausdirigent der neuen Djrektion, erntete für seine unsensible Behandlung von Verdis Musik vor allem Gebuhe. Selten hörte man „Otello" vom Orchester so laut dröhnend. Und für die Stars auf der Bühne ist der Dirigent nicht gerade ein behutsamer Partner. Doch Placido Domingo brillierte in einem Alleingang als Persönlichkeit und in der Darstellung der Rolle des eifersüchtigen Mohren von Venedig. Stimmliche Probleme kaschiert er virtuos. Piero Cappuccilli sprang für Leo Nucci ein - ein Opernprofi, der als Jago noch immer mit teuflischer Bösartigkeit triumphiert. Kallen Esperians warmherzige Des-demona überzeugte mit strahlenden Höhen und sinnlichem Timbre. Weniger glücklich ging man mit der Besetzung der Nebenrollen um. Jubel, stehende Ovationen, Blumen.

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