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Verdi-Wohlklang

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Giuseppe Verdis frühes Werk „I due Foscari", aus dem sich szenisch so gut wie nichts herausholen läßt, gibt man am besten konzertant. Das ist hilfreich fürs Budget der Grazer Oper und erspart dem Publikum außerdem den Regiekrampf einer zweifelhaften Bühnenrealisierung des unsäglich schwachen Librettos von Piave. Demnach ist die Grazer Sparversion der dramaturgisch unmotivierten und eintönigen Szenenfolge nach Lord Byron eine pragmatische und vernünftige Lösung. Sie gestattet dem Zuhörer den ungetrübten Genuß einer mit Schönheiten und spannenden Erfindungen reich gesegneten, kraftvollen Musik. Zwar sind erst Ansätze zur Individualisierung der Charaktere vorhanden, doch deutet der sich immer stärker steigernde Spannungsbogen schon auf den späteren musikdramatischen Stil des Komponisten hin.

Das von Wolfgang Bozic impetuos geleitete Orchester, der schlagkräftige, präzise Chor und die hervorragend kompetenten Solisten (in den Titelpartien Gottfried Hornik und Vittorio Terranova) schwelgten -gemeinsam mit dem Publikum - in Verdi-Seligkeit und Cabaletta-Wohlklang.

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