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Verdis Werk

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Giuseppe Verdi hat mehr als zwei Dutzend Opern geschrieben. „Nabucco“ war seine dritte, „Ri-goletto“ ist schon das sechzehnte Bühnenwerk des Meisters. Er schlug sich lange mit überkommenen Formen der Oper herum, obwohl ihm dramaturgische Wahrhaftigkeit als Ziel vor Augen stand. Dafür halten sich praktisch alle Werke von 1851 an bis heute auf den Spielplänen großer Häuser, und das sind immerhin zehn Opern. Freilich darf man die fast übermächtige Konkurrenz durch Richard Wagner nicht übersehen. Diesen übrigens rechnet der Autor dieses Buches, Claudio Casini, der „decadence“ (vom Ubersetzer mitleidlos „Dekadenz“ geschrieben) zu. Da der Autor aber Mendelssohn als „turbulent“ bezeichnet, scheint er überhaupt keinen guten Blick für die deutsche Musik zu haben.

Leider fehlt dem Werk eine Zeittafel und Notenbeispiele, was sicherlich aus Platzgründen absichtlich unterlassen wurde.

Wahrlich ärgerniserregend ist

die großspurige Einleitung von Albrecht Roeseier, der für Inszenierungen der letzten Jahre Zensuren verteilt, dabei nur modisches Regietheater anerkennend. Und steht damit im diametralen Gegensatz zum Autor Casini selbst, der beklagt, was man Verdi alles angetan habe: sogar „Epoche und Kleider“ habe man gewechselt!

VERDI. Von Claudio Casini. Athenäum-Verlag, Königsstein, 1985. 444 Seiten, 24 Abbildungen, geb., öS 374,40.

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