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Verflogene Visionen

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David Ben Gurion, Israels erster Ministerpräsident, hat einmal das jüdische Volk als „Träger eines geistig-sittlichen Willens“ bezeichnet, „von einer historischen Vision inspiriert“.

Heute — 40 Jahre nach der Gründung des Staates Israel

— scheint die Vision von Israel als Hort der Freiheit, als Asylland für Menschen, die vor Bösem fliehen mußten, verflogen.

Israel ist zum Unterdrük-ker geworden. Realer Gewaltpolitik wird mehr vertraut als der Macht des Wortes der Versöhnung, auf die das Judentum baut.

Mit Terrormethoden geht Israel gegen die Palästinenser vor. Es ist zu offenkundig, daß die jetzige technische und militärische Taktik

— mit Hochrasanz-, Dum-Dum- und Gummigeschossen mit stärkerem Metallkern sowie mit einem neuen Tränengas — eine Eskalation des Konfliktes bedeutet, die nicht mehr als Verteidigungsmaßnahme ausgegeben werden kann.

Eine politische Lösung, Versöhnung gar, ist nicht in Sicht. Israel begeht seinen Geburtstag ohne Visionen.

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