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Verharmloste Wölfe

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(Tiroler Landestheater, Innsbruck) Rudolf Kauteks Konzeption legt in seiner sprachlich sehr gut durchgeformten Inszenierung von Alexander Ostrowskis „Wölfe und Schafe“ die dramaturgischen und psychologischen Schwächen des Stücks bloß.

Die Situationen werden von keinem der Schauspieler bruchlos nachvollzogen. Obwohl Gerti Rathner (Meropija) sehr dichte Szenen hat, fehlt ihr doch die ganze Faszination des Bösen. Auch hinter dem Biedermanngehabe des Advokaten Tschugunow (Kurt Müller-Waiden) vermißt man das raffiniert Durchtriebene.

So wirkt alles eher harmlos, zwar berechnend, aber nicht eiskalt tödlich, manchmal sogar ein wenig langweilig. Liegt es daran, daß so gar nicht versucht wird, die Angst hinter der Fassade des Bösen sichtbar zu machen, die Angst vor dem anderen, die Angst um die eigene Existenz?

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