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Seit 1973 bietet „Der Turmbund”, Tirols Gesellschaft für Literatur und Kunst, seinen Mitgliedern die Möglichkeit der Veröffentlichung von Lyrik und Prosa. So sind in dessen dafür geschaffener „Kleinen Reihe” auch 1992 wieder sechs Heftchen erschienen, drei davon mit mundartlichen Texten, die durch das örtlich Bedingte ihrer Aussagen ein tief empfundenes, unverfälschtes, daher erfrischendes Menschsein verraten. Die angeborene Sprache verfügt eben doch über Formen und Kräfte, die, weil schlicht und zwanglos, vor allem in ihrem Humor, aufhorchen und immer wieder herzlich auflachen lassen.

Das bezeugen ein paar Gedichte von Edith Ruedl-Bitteleri in der Kälterer Mundart, auch solche von Michaela Leuprecht, die aus der ganz anderen Klang- und Umwelt des Außerfern stammt. Stark berührt auch Eveline Erlsbacher, die von, Jcindern” berichtet, die mitten in die „Verzweiflung” hinein geboren und darin „gewachsen” sind, als „sonne” schließlich nach einem „endlosen winter”. Angela Jursitzka stellt mit „Sprich nicht vom Regen” das Eingangskapitel eines Romans vor, der, das dritte Jahrtausend zum Gegenstand hat, und Christa Wührer macht mit Gedichten bekannt, die einem Orchesterstück des Titels „The Celestical Hawk” zugedacht sind. Zu guter Letzt gibt Thomas Penz eine lyrische Kostprobe in der Mundart des Kaunertals.

Man liest in diesen einfachen und eleganten Heftchen und freut sich, daß die Dichtkunst in Österreich auf einer breiteren Grundlage steht als man gemeinhin vermutet.

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