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Vernünftiges Staat-Kirche-Verhältnis

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Auf dem Hintergrund der Forderung der katholischen Kirche Böhmens und Mährens, enteigneten Besitz wieder zurückzubekommen, und der zurückhaltenden bis ablehnenden Äußerungen seitens der tschechi-schen Regierung (erst jüngst Premier Vaclav Klaus vor dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen, der in Prag tagte, siehe Seite 7), gewinnt ein Hinweis Ivan Me-deks besondere Bedeutung - weil er sich wahrscheinlich auch in der Betrachtungsweise Präsident Havels wiederfinden wird:

Medek betont, daß die katholische Kirche in der Tsche-chischen Republik vor zwei Aufgaben stehe. Erstens müsse sie „vernünftige Beziehungen zum Staat" finden - und dabei „einsehen", daß die tschechische Gesellschaft „stark säkularisiert" ist. Zweitens müsse sie pastorale Arbeit leisten, dürfe aber dabei nicht nur auf die traditionellen Methoden zurückgreifen, „auch wenn es anfänglich so schien, als würden die traditionellen Formen wie Pilgerfahrten und kirchliche Feierlichkeiten in der Gesellschaft ein Echo finden".

Die Kirche brauchte nichts anderes zu tun, als was sie in der Geschichte immer getan habe: ihre Zeit verstehen. „Ich hoffe", so Medek, „daß sie die Zeit auch weiterhin verstehen wird."

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