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Verstrickungen"

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Marie Therese Kerschbaumer erzählt, auf breitem zeitgeschichtlichem Hintergrund, die Geschichte der vielseitig versippten Lechner-Familie. Hauptort der Handlung ist Tirol, neben zahlreichen anderen Schauplätzen, in die der Erste Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit und zweite Nachkriegszeit Mitglieder der großen Familie verschlagen.

Das Schwestern-Motiv, durch verschiedene Generationen verfolgt, ist ein Zentralpunkt der Handlung. Die meisten dieser Mädchen und Frauen scheitern an der patriarchalischen Einstellung ihrer Väter und Ehemänner.

Die ihnen zugewiesene Rolle in der Gesellschaft verhindert nicht nur ihre persönliche Entwicklung, sondern auch schwesterliches Zusammengehörigkeitsgefühl und gegenseitige Hilfsbereitschaft. Nur Lore, einem Kind der dritten Lechner-Generation, gelingt auf vielen Umwegen als Juristin der Schritt in menschliches und politisches Engagement, das immer den Entrechteten und Opfern unserer Welt gilt.

Nicht einfach für den Leser, sich im Wirrwarr der großen Lechner-Sippe zurechtzufinden. Dafür gewinnt er Einsichten in familiäres und gesellschaftliches Verhalten, das — ohne Scheuklappen vor gängigen Tabus — eindrucksvoll geschildert wird.

SCHWESTERN. Roman von Marie Thergese Kerschbaumer. Walter-Verlag, Ölten 1982. 315 Seiten. Ln.. öS 224.20.

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