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Ver(w)irrung

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Früher waren Fernsehen und Film viel einfacher. Wenn da jemand auf dem Schirm oder an der Wand erschien und den Mund zum Gruß öffnete, dann wußte man schon, woher es den in die Szene verschlagen hatte.

Ein ,JPfüat di“ ließ auf alpen-ländische Herkunft schließen. A l-lenfalls war ein Nachhören erforderlich, damit man den Grüßenden richtig nach Kollerschlag oder nach Filzmoos zuordnen konnte.

Hörte man jedoch unter dem gelüfteten Hut ein ,Moin, moin“ hervorbrummen, dann wußte der Beschauer allsogleich: Besuch aus dem Hohen Norden. Und so weiter — und so gut.

Heute ist das recht schwierig, nein, es ist sogar richtig schlimm. Seit sich die Münchener Schickeria, die ja bekanntlich überall herstammt, nur nicht aus Bayern, entschlossen hat, österreichische Grußformen zu verballhornen, ist die große Orientierungslosigkeit im Fernsehen ausgebrochen. Da hilft es auch nicht, daß trach-tenschuhtragende Jeunesse dore mit Norddeutschem kontert.

Ich kann vieles ertragen, zwei Grüße jedoch nicht: wenn Heinz Reincke .JServaas!“ schnarrt und Peter Alexander „Tschüüüüs!“ säuselt.

Gottseidank kennen mich die beiden Herren nicht.

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