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Vision — etwas zlįi flach

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Bruckmanns Buch enthält eine Fülle interessanter Anregungen, ist verständlich geschrieben, geht auf brennende Zeitprobleme ein und versucht auch konkrete Antworten zu geben. Soweit sie die Neuausrichtung unserer Wirtschaft betreffen, kann ich diesen auch voll zustimmen.

Das Konzept der „Okoso-zialen Marktwirtschaft“, ein die Umwelt einbeziehendes Modell der „Sozialen Markt-wirtschaft“, ist sicher ein zukunftsträchtiger Ansatz, Wer darin aber, wie Bruckmann, eine Weltanschauung sieht, verkürzt damit doch erheblich die Realität des Menschen.

Das ist wohl die entscheidende Schwäche dieser ansonsten interessanten Uber-

legungen: Sie haben fast nur das gesellschaftliche System im Blick - kaum jedoch den Menschen.

Zwar ist das erste Kapitel eine Auflistung dessen, was wir Österreicher uns wohl vom Leben erwarten. Aber auch da konzentriert sich die Optik weitgehend auf Güterund Leistungskonsum. Es entsteht das flache Menschenbild des „homo oeco-nomicus“, der die Grenzen des Wachstums zur Kenntnis genommen hat.

„Sagen wir also ja zum Uberleben, ja zu einem lebenswerten Leben“, ist ein Aufruf, den ich wohl unterschreibe, den ich gerade in einer Langfriststudie gerne tiefer in Sinnfragen verankert gefunden hätte.

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