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PHILOSOPHISCHE STENOGRAMME. Von Günther Anders. Schwarze Reihe Band 36. Verlag C. H. Beck, München, 1965. 150 Selten, DM 6.80.

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PHILOSOPHISCHE STENOGRAMME. Von Günther Anders. Schwarze Reihe Band 36. Verlag C. H. Beck, München, 1965. 150 Selten, DM 6.80.

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Zweimal entschuldigt sich der Autor, ehe er beginnt, weil sein Buch „nur“ Stenogramme enthält und kein philosophisches System, kein „arrangiertes Familienbild“, wie er es, nicht sehr respektvoll, nennt. Nach der dreiseitigen ersten Entschuldigung ist die zweite, nur noch dreisätzig und kleiner gedruckt, zum Motto zusammengezogen, ein Ding wie ein Webem-Meisterstück, wie Morgensterns wandernde Trichter. Man blättert immer wieder darnach zurück, immer besser fühlend, wie viel es aussagt über des Autors freiwillige und unfreiwillige Engagiertheit. Und dann liest man und liest; und liest das Ganze auf einmal bis zur letzten Seite durch. Das ist natürlich schlecht, weil man dann übersättigt ist. Aber nun ist es geschehen, und weil gerade jemand Zeit hat, uns zuzuhören, fangen wir noch einmal von vorne an:

Erst dann: Im Unglück groß sein, ist einfach. Charakter bewährt sich erst im Glück.

Spiele: Je hungriger du bist, desto munterer spiele den Satten. Dem Hungernden offeriert man Brot, dem Satten Soupers.

Philosophische Anthropologie: Die Menschen — das kosmisch auserwählte Volk, die Juden unter den Tieren. Soviel Chancen wie Leiden.

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