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Volvo-Vertreter warnt

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Das neue Volvo-Verkaufslakai Wolfgang Denzels in der Weihburggasse 28 'ipi 1. Bezirk war zwar der Anlaß, nicht aber das Wichtigste einer Pressekonferenz, die der Gastgeber kürzlich Behördenvertretem, Freunden des Hauses und Journalisten bot. Das Lokal ist elegant, funktionell, gut gelegen und der richtige Rahmen für den schwedischen Qualitätswagen, von dem nur ein neues Modell, der Combi 145, zu sehen war, aber das Hauptgewicht der Rede Denzels lag auf der sehr ernsten Lage, in der sich der Autohandel unseres Landes infolge der drohenden Luxussteuer befinde. Jeder neunte Österreicher lebt direkt oder indirekt vom Kraftfahrwesen, die geplanten Steuern werden nicht nur nicht den gewünschten Erfolg zeitigen, sondern sich wahrscheinlich sogar negativ auf den Staatssäckel auswirken. Der seit vierzig Jahren im Autogeschäft stehende Volvo-Importeur drückte größte Sorge um seine 450 Angestellten aus. Nur einmal, seit sein Vater die Firma vor einem halben Jahrhundert gegründet hatte, waren Entlassungen — es war die Zeit der großen Wirtschaftskrise der zwanziger Jahre — notwendig gewesen. Bisher sei es immer gelungen, allen Mitarbeitern die Plätze zu erhalten und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu gelben, aber nunmehr könnte es wieder einmal soweit sein. Denzel wies auf England hin, wo durch ähnliche Maßnahmen, wie sie bei uns geplant werden, Unheil angerichtet worden ist, und er verglich die Verhältnisse in Schweden und in Westdeutschland, von der Schweiz zu schweigen, wo Steuergelder auch auf anderem Weg beschafft werden und Investitionsrücklagen gewährt werden. Es war eine eindringliche Warnung, die nicht überhört werden sollte.

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