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Vom Ernte-Kult

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(Künstlerhaus, Wien 1, Karlsplatz 5, bis 13. März) Bauernmädchen mit reinen großflächigen Gesichtern und sanftem heroischen Lächeln, ländliche Mütter und Väter, getragen von ihrer irdischen Bedeutung als Gebärende, Zeugende und das ganze Volk Ernährende, posieren vor üppig reifenden Apfel- und Birnbäumen.

Vladimir Dimitrov, von seinen Verehrern „Der Meister" genannt, wird mit diesen Werken zu seinem 100. Geburtstag von seiner Heimat Bulgarien in Österreich vorgestellt. Es handelt sich um Bilder voll pantheistischer Naturverehrung, die, jedoch Gott selbst ausklammernd, völlig am Diesseitigen hängt. Dieser Mangel an Transzendenz widerlegt die Theorie, daß die dargestellten Bäuerinnen direkte Nachkommen der Madonnen auf den byzantinischen Ikonen seien. Es scheint, als würde eine große Nationalismus-Bewegung, die von einer „großen moralischen, sozialen und ästhetischen Wirkung" der Malerei Dimitrovs spricht, alte Werte beleben wollen.

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