(NÖ Landesmuseum, Wien 1., Herrengasse 9; bis 10. Februar) Vom Himmel hoch und drauß' vom Wal-de her aus dem Göttweiger Graphi-schen Kabinett kommt diesmal die Botschaft, Weihnachtsfestkreis und Kirchenjahr miteinander verbin-dend. Aus 28.000 alten Stichen hat Pater Lechner jene gewählt, deren Darstellungen - oft niederländischer Herkunft - auch unsere Sicht christlicher Ereignisse zwischen Verkündigung und Jesu Tempelgang prägten. Vorbilder sind mitunter erkennbar, sie wurden auf Jahrmärkten gekauft und zur Bil-dung mönchischen Geschmacks in Klöstern verwendet.
Stiche waren das Medium der Zeit, Transportmittel einer umfassenden Vorstellungswelt und Musterkatalog, nach dem noch die letzte Pfarre ihren Kirchenschmuck anfertigen ließ. Hier sind jedoch auch ungewöhnliche, bildliche Aus-legungen zusammengetragen, wie etwa die bethlehemitische Steuer-schätzung, bei der eine leuchtende Maria den fordernden Einnehmer bezahlt, oder eine Flucht aus Ägyp-ten, die in einem waschtrogartigen Fahrzeug über reißende Alpenbäche oder durch Gebirge geht.
