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Vom Tod

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Daß gerade der Österreicher zu Tod und Sterben ein überaus zwiespältiges Verhältnis hat, ist nichts Neues. Verdrängt, tabui-siert und doch ins Leben integriert, ist spätestens seit dem Barock der Tod ein Thema der Literatur und Philosophie.

Seit den jüngst aufgeflammten Diskussionen um Sterbehilfe, Selbstmord oder Selbstvernichtung der Menschheit hat dieses Phänomen auch einige praktische Nuancen gewonnen. Hans Ebeling, der sich auf diesem Gebiet schon mit mehreren Publikationen hervortat, hat eine Sammlung der Stellungnahmen zeitgenössischer Philosophen zum Tod herausgegeben: von Heidegger bis Sartre, von Bloch bis Marcu-se, von Kolakowski bis Illich werden in diesem Band die wichtigsten philosophischen Positionen der „Thanatologie” vereinigt.

In einer eher schnoddrig verfaßten Einleitung drückt Ebeling seine Sorge um die Zukunft der Gattung Menschheit aus: der Tod muß, anstatt als individuelles Ereignis, dem keiner entgeht, in der Moderne in seiner kollektiven und allgemeinen Bedeutung gesehen und bedacht werden.

Abgesehen von den Bemerkungen des Herausgebers wird der Leser über die entscheidenden Positionen der Gegenwartsphilosophie mit dem vorliegenden Bändchen gut informiert und über die Bedeutung des Todes für unseren Lebensvollzug aufmerksam gemacht.

DER TOD IN DER MODERNE. Herausgefeben von Hans Ebeling. Syndikat-Verlag, rankfurt 1984. 260 Seiten, Taschenbuch, öS 131,10.

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