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Von Anbeginn her

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Für viele mag es ein Erlebnis sein, Gedichte zu lesen, die erstmals zu einem Bändchen gefügt worden sind und die, aus diesem Grund vielleicht, ein eigenartiges Gemisch von Schüchternheit und Uberschwang verraten. Im vorliegenden Fall erschließt uns Dorothea Woditschka die Welt einer Frau, die kraftvoll bemüht ist, dem Leben nicht nur mit Herz und Seele und Geist zu begegnen, sondern auch das in dieser Auseinandersetzung Wahrgenommene zur sprachlichen Wirklichkeit werden zu lassen und dadurch aus ihrer Einsamkeit heraus und hin zum Dialog zu finden. Das Höhere jeder Erscheinung wächst ja im Gleichnis über sich hinaus.

So geht es in diesen Gedichten um das Vergängliche und gleichermaßen um das Wesentliche im menschlichen Dasein, um die Sehnsucht, Unsagbares sagbar zu machen und dennoch nicht das Geheimnis des Seins zu verletzen, es geht um die Liebe und um das Schicksal quellenden Lebens, um den Willen zum Licht, im Kommen und Gehen der vielen Geschlechter, „von Anbeginn her“, vor allem aber um die vielen kleinen und kleinsten Dinge, die eigentlich die großen sind.

Es ist eine erstaunliche Vielfalt von Bildern, die diese Dichterin aufzuzeigen versteht. Freilich, wer stürmisch auf der Suche ist, übersieht bisweilen Probleme der Form oder besitzt nicht den Mut, auf ein Zuviel zu verzichten.

SEIFENBLASEN. VonDorothea Woditschka. J. G. Bläschke Verlag, St. Michael 1984. Ln., öS 102,40.

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