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Von Forschern und Missionaren

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Die eher kleine, doch äußerst noble Ausstellung über „Die Neue Welt - Österreich und die Erforschung Amerikas" im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek hat das besondere Verdienst, die Habsburger-Monarchie zumindest in dieser Phase der Geschichte als friedlichen Vielvölkerstaat mit rein wissenschaftlichen Interessen darzustellen. Die Unternehmungen waren'allzu exotisch und zu wenig erfolgversprechend, um zu Eroberung und Kolonialisierung hinzureißen.

Nach den gesammelten bibliophilen Kostbarkeiten, die die Ausstellung präsentiert, kam es erstmals zu eigenständigen österreichischen Aktivitäten in Übersee durch Jesuitenmissionare im späten 17. und 18. Jahrhundert. Zu den besonders reizvollen Exponaten zählen zwei venezianische Globenpaare, deren einer Kalifornien als Insel zeigt. Ferner kann der Besucher eine der ältesten und schönsten Darstellungen der Stadt New York - 1620 als „Nieuw Amsterdam" gegründet - bewundern.

Einen wahren Augenschmaus bereiten die Studien des Wiener Hofbotanikers Nikolaus Jacquin, der im kaiserlichen Auftrag vier Jahre lang (1754 bis 1759) die Karibik bereiste und Kisten voll exotischer Gewächse und Fossilien nach Hause brachte. 17 Jahre Missionstätigkeit bei den Indios erlaubten es Florian Paucke, einen umfangreichen, köstlich illustrierten Bericht zu verfassen, dessen schönste Blätter ausgestellt sind. (Bis 26. Oktober)

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