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Von Kotzebue zu Calderon

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Bis in den August reicht die Spielzeit der Friesacher Sommerspiele, die August von Kotzebues Lustspiel „Die deutschen Kleinstädter” dem Drama Calderons „Der Richter von Zalamea” kontrastreich gegenüberstellten.

Mit dem Mute zur Outrage taten sie es in Kotzebues Krähwinkelei in serviler Ehrfurcht vor Rang und Namen, die in Ludwig Sku-mautz* Regie in erheiternde Lösung mündet — mit anerkennenswerter Achtung vor dem Werk des Spaniers formten sie das Drama von Vaterliebe, Gerechtigkeitssinn und Bauernstolz im „Richter von Zalamea”.

Robert Mösslacher, der den Don Lope spielt, hat das Schauspiel gestrafft und dem tödlichen Ernst der elterlichen Tragödie das Paar Don Mendo und Nuno im La Mancha-Stil drastischer Komik gegenübergestellt. Als Richter Crespo setzt Valentin Pagitz Charakterstärke ein, dem schurkischen Don Alvaro gewinnt Theodor Sta-duan eindringliche Wirkung ab.

Begnügen wir uns, dem stattlichen Aufgebot diese Namen zu entnehmen, und stellen wir fest, daß es gelegentlich kleinere Premierenunsicherheiten gab, die sich bei den kommenden Aufführungen verlieren werden.

Dem stimmungsvollen Schauplatz der Freilichtaufführung im Dominikanerhof hat Arnold Bergers Bühnengestaltung starke Wirkung abgewonnen. Friesach steht vor einer Spielzeit, der am-bitionierte Amateure den Stempel aufdrücken.

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