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Von Tragödien geprägt

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Tiefe Trauer, mit großer Kraft und Intensität ins Bild gebracht, ist der durchgehende Eindruck der Jubiläumsausstellung von Janez Bernik im Klagenfurter Künstlerhaus, die von hier aus durch Europa wandern wird.

Janez Bernik, 1933 in Laibach geboren, hat in seinen 60 Lebensjahren sämtliche kriegerischen und politischen Tragödien Jugoslawiens mitleidend erlebt.

Daß Bernik von 1951 bis 1960 sämtliche graphischen und malerischen Techniken (in Laibach und Paris) studiert hat, läßt die perfekte Umsetzung seiner teils aus geometrischen Motiven komponierten graphischen Arbeiten erkennen, die er in Tusche, Druckfarbe, Kreide, Mischtechnik bis zu Acryl mit großer Spannung zu Papier bringt (Galerie Falke bei Bleiburg). Nach zwei Jahrzehnten Informell wandte sich Bernik unter dem Eindruck weltweit wachsender Aggressionen ab 1980 der Fi-guration zu. Diese Anklagen menschlicher Leiden von höchster Expressivität erschüttern im Künstlerhaus und auch in der Galerie Rosegg.

Dem Papier als Malgrund bleibt Bernik auch in diesen teils großformatigen Figurationen treu, malt auf verhalten farbige Hintergründe in Acryl mit breitem Pinsel seine stark graphischen Figuren. Seine entindividualisierten Köpfe mit den riesigen Augen in hartkantigen Konturen sind zeitkritische Anklagen.

Auch die Pietas seines Frühwerks transformiert der sehr religiöse Maler zu erstarrten Kriegsleichen beiderlei Geschlechts, auf die in aus den Angeln gehobenen Landschaften schon offene Gräber warten. (Bis 5. September)

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