Seine außergewöhnliche Vitalität und seinen Mut zur Farbe hat Karel Appel schon als Neunund-zwanzigjähriger bewiesen, als er 1950, gemeinsam mit Asger John, Pierre Alechinsky und Corneille, in Paris die zwar kurzlebige aber einflußreiche Gruppe COBBA gründete. Dieser Mut, dieses Engagement gegen das Überhandnehmen, gegen den Intellekt der Abstrakten zieht sich durch sein Lebenswerk bis ins hohe Alter, wie nun die Präsentation von mehr als 60 großformatigen Ölbildern in der Kärntner Landesgalerie erkennen läßt.Galerieleiter Arnulf Bohsmann hat das Alterswerk des Künstlers vom
Ein lauer Sommerabend lud in den Renaissancehof von Schloß Porcia in Spittal an der Drau, den Herbert Wochinz vor 35 Jahren zur Spielstätte internationaler Komödien gemacht hätte.Nachfolger Tamas Ferkai will sich nun stärker profilieren - etwa durch das Experiment eines Kammermusicals „Mirandolina-Amore” nach Gol-doni oder die EinbeziehungFerdinand Raimunds in das internationale Komödienprogramm.Sich aber bei empfindlich gekürztem Budget an Baimunds Zaubermärchen „Der Verschwender” zu wagen, ist purer Leichtsinn. Eine blasse Fee Cheristane mit einem einzigen dienstbaren Geist
Kühn und imponierend schneidet die grandiose Architektur in das unzersiedelte Grün des abgelegenen Mosinzgrabens als beispielhafte Symbiose von historischer und zukunftsträchtiger Baukunst. Das Ergebnis jahrelanger oft heftiger Auseinandersetzungen um diese erste Kärntner Landesausstellung (die beiden bisherigen Großveranstaltungen in Straßburg und St. Paul hatte die Diözese zustande gebracht) kann nur als Volltreffer bezeichnet werden.Denn das architektonische Glanzstück des aus Kärnten stammenden Grazer Hochschulprofessors Günther Domenig beherbergt eine gezielt von Friedrich
Als Osterei für Klagenfurts Opernliebhaber gedacht, wurde „Cosi fan tutte” zum musikalisch und optisch gleichwertigen Genuß. Frank Philipp Schlössmann (Bühnenbild) und Elisabeth Gressl (Kostüme) scheinen sich an Piet Mondrian gehalten zu haben und in einen praktikablen schwarzweißen Raster nur wunderschöne Kostüme in Rot für die zwei Mädchen und Blau für das Gesinde eingefügt zu haben. Weil auch Regisseur Olivier Tambosi in seiner ausgeklügelt lebendigen Inszenierung kein Gerenne und Gehüpfe zuließ, sondern sich der optischen Geometrie anpaßte, konntedas Seelengemälde von
Wie wichtig Mäzenatentum für noch nicht arrivierte Künstler ist, demonstrierte die unerwartet starke Reteiligung am zweiten Wettbewerb der Bauholding-AG, der - samt wunderschöner Galerie - im Vorjahr unter dem Titel „Kunstforum” geschaffen wurde.Nicht nur die Geldpreise (insgesamt 200.000 Schilling), sondern auch der Prestigegewinn lockten 258 Künstler bis zu 40 Jahren aus ganz Österreich zu je zwei bis drei Einsendungen - eine wahre Bilderflut, durch die sich die hochkarätige Jury unter dem Vorsitz von Peter Baum, Direktor der Neuen Galerie Linz, durchzukämpfen hatte. Und sein
Sie sind unerhört packend, die 39 neuen Monumentalbilder, die Maria Lassnigs körperlich-seelisches Erleben der Welt von heute, mit Gewalt, Flucht, Krieg und Zerstörung zu Mutationen verwandelt. Man muß sich mit diesen schönschrecklichen Bildern auseinandersetzen, um sie in ihrer vielschichtigen Aussage, mit der die Kärntner Malerin ihr Inneres nach außen kehrt, ausloten zu können. Daß es sich um das Alterswerk einer 76jährigen handeln könnte, käme einem vor diesem Seelen-Striptease voll Vitalität nie in den Sinn.Maria Lassnig, 1944 an der Wiener Kunstakademie diplomiert und von
Tiefe Trauer, mit großer Kraft und Intensität ins Bild gebracht, ist der durchgehende Eindruck der Jubiläumsausstellung von Janez Bernik im Klagenfurter Künstlerhaus, die von hier aus durch Europa wandern wird.Janez Bernik, 1933 in Laibach geboren, hat in seinen 60 Lebensjahren sämtliche kriegerischen und politischen Tragödien Jugoslawiens mitleidend erlebt.Daß Bernik von 1951 bis 1960 sämtliche graphischen und malerischen Techniken (in Laibach und Paris) studiert hat, läßt die perfekte Umsetzung seiner teils aus geometrischen Motiven komponierten graphischen Arbeiten erkennen, die
Im enggestrickten Netz der Liebe um Shakespeares „Sommernachts träum”, Eröffnungspremiere der Komödienspiele Porcia in Kärnten, verweigerte Petrus Sternenhimmel und tanzende Falter. Die Romantik im berühmten Renaissancehof litt aber auch unter fetzigen Plastik-Vorhangbahnen als Waldersatz, die die einzige Versteckmöglichkeit im Verwirrspiel der Liebe (Bühnenbild Peter Umbach) bieten.Intendant Tamäs Ferkai war es gelungen, für die drei Neuinszenierungen des heurigen Sommers ein erfreulich junges, frisches Ensemble zusammenzustellen, in dem nicht nur der Liebesbote Puck (Nikolaus