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Mozarts Seelengemälde

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Als Osterei für Klagenfurts Opernliebhaber gedacht, wurde „Cosi fan tutte” zum musikalisch und optisch gleichwertigen Genuß. Frank Philipp Schlössmann (Bühnenbild) und Elisabeth Gressl (Kostüme) scheinen sich an Piet Mondrian gehalten zu haben und in einen praktikablen schwarzweißen Raster nur wunderschöne Kostüme in Rot für die zwei Mädchen und Blau für das Gesinde eingefügt zu haben. Weil auch Regisseur Olivier Tambosi in seiner ausgeklügelt lebendigen Inszenierung kein Gerenne und Gehüpfe zuließ, sondern sich der optischen Geometrie anpaßte, konnte

das Seelengemälde von der Wandelbarkeit menschlicher Gefühle, Tiefgang entfalten.

Weil man zum disziplinierten Orchester unter der bewährten Stabführung von Giovanni Pacor die durchwegs bestens aufeinander abgestimmten Sänger zu vollem Recht kommen ließ, waren die wenigen Soli, die vielen Terzette und Quartette ein reiner Genuß. Christiane Boe-siger und Laura Polverelli entzückten durch gesangliche Lyrik ebenso wie durch graziöse Gestaltung der Bollen. Ihre Partner Mario Zeffiri und Jochen Schmeckenbecher bestachen nicht nur stimmlich, sondern auch durch gefühlvolle Wandlungsfähigkeit im Spiel.

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