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Wenig Glanz für Raimund

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Ein lauer Sommerabend lud in den Renaissancehof von Schloß Porcia in Spittal an der Drau, den Herbert Wochinz vor 35 Jahren zur Spielstätte internationaler Komödien gemacht hätte.

Nachfolger Tamas Ferkai will sich nun stärker profilieren - etwa durch das Experiment eines Kammermusicals „Mirandolina-Amore” nach Gol-doni oder die EinbeziehungFerdinand Raimunds in das internationale Komödienprogramm.

Sich aber bei empfindlich gekürztem Budget an Baimunds Zaubermärchen „Der Verschwender” zu wagen, ist purer Leichtsinn. Eine blasse Fee Cheristane mit einem einzigen dienstbaren Geist zur Seite bleibt dem

Zaubermärchen jeden Glanz schuldig.

Brillieren konnte dagegen die Dienerschaft, die eher bei Nestroy zuhause ist. Ein vollsaftiger Valentin mit treffenden Couplets (Georg Schubert) und seine resche Bosl (Eva-Maria Ad-miral) samt vierköpfiger Kinderschar und köstlichen Typen entschädigten das Publikum.

Bereichern will Tamas Ferkai die Komödienspiele auch musikalisch durch ein Kammermusical. Nicht Gol-donis „Mirandolina” pur wird gespielt sondern Ferkais Überarbeitung und Anreicherung um 13 Gesangsnummern zu „Mirandolina Amore”, die Istvan Miko komponiert hat.

Ob das Experiment für die Zukunft Früchte tragen wird, bleibt bei der architektonisch bedingten Enge der Bühne abzuwarten.

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