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Vor dreißig Jahren...

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Am 30. März 1943, um 18.30 Uhr wurde die Klosterschwester Maria Restituta, geborene Helene Kafka, Operationsschwester im Mödlinger Krankenhaus, auf Grund eines Volksgerichtshofsurteils im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil hingerichtet. Ihr Verbrechen hatte darin bestanden, daß sie energisch protestiert hatte, als man im Mödlinger Krankenhaus aus den Sälen die Kruzifixe und religiöse Bilder entfernte. Im Februar 1942 wurde sie verhaftet und nach achtmonatiger Einkerkerung zum Tode verurteilt. Fünf Monate nach der Verurteilung wurde sie hingerichtet. Mit den Worten „Ich gehe zum Feste, ich gehe in den Himmel“ verließ sie um 18.30 Uhr mit auf den Rücken durch Ketten gefesselten Händen ihre Zelle. Am Schafott sprach sie noch die Worte „Für Christus habe ich gelebt, für Christus will ich sterben.“

Nach den Juden waren in Österreich die Mitglieder der katholischen Kirche, die Kommunisten und die Monarchisten die am meisten vom Regime Verfolgten. Leider fehlt bis heute immer noch eine Gesamtdarstellung der Persekution der katholischen Kirche durch das Gewaltregime Hitlers. Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erschien ein Meines Werk zu diesem Thema aus der Feder von Prälat Jakob Fried, der selbst jahrelang in den NS-Kerkern verbracht hatte. Das Werk ist längst vergriffen und konnte sich damals auch noch nicht auf alles notwendige Aktenmaterial stützen. Der vor 30 Jahren erfolgte Tod der Mödlinger Krankenschwester Maria Restituta-Kafka ist ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte der Verfolgung, der die Katholiken Österreichs ausgesetzt waren.

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