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Vorkonziliare Organisationen

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Eine gut dokumentierte und zugleich lesbare zeit- und pastoralgeschichtliche Studie von exemplarischer Bedeutung legt die Vorarlberger Rheti-cus-Gesellschaft vor. Manfred Dün-ser erinnert im ersten Teil einer theologischen Durchleuchtung des Engagements der „Katholischen Aktion" in Vorarlberg daran, daß die noch heute bestehenden kirchlichen Laien-Strukturen in ihren Ursprüngen in die Vorkriegszeit zurückreichen.

Im zweiten Teil seines ursprünglich als Hausarbeit bei Herwig Bü-chele in Innsbruck verfaßten Buches geht Dünser der organisatorischen Entwicklung der Katholischen Aktion und ihrer Untergliederungen, der Katholischen Männerbewegung und des Gesellschaftspolitischen Arbeitskreises in Vorarlberg bis heute nach und untersucht ihr geistiges Fundament. Den hierarchieabhängigen Laiengliederungen geht es auch nach dem Krieg um „Verchristlichung" aller Bereiche, um Verteidigung statt um „Schleifung der Bastionen" einer bürgerlichen Kirche.

Der theoretische Durchbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils - allein schon die Einleitung von „Gaudium et spes" bedeutet das Aus für jede Verchristlichungsideologie - ist fast ohne Auswirkung auf Inhalte, Selbstverständnis und Strukturen des im vorkonziliaren Boden wurzelnden Laienengagements geblieben. Die Konsequenzen aus dem Zweiten Vati-kanum sind erst zu ziehen.

POLITISCHER KATHOLIZISMUS IN VORARLBERG. Katholische Aktion und katHolische Männerbewegung 1920-1990. Vou Manfred Dünser. Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 1991. 247 Seiten, öS 230,-.

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