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Vorurteile als „Kult“

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Jetzt kommt er wieder, der 12. Juli. Und die Anderl-Ver-ehrer werden auch heuer wieder unterwegs sein. Sie haben Johannes Paul II. sogar mit Protestbriefen gegen die „rechtswidrige Unterdrückung des Kultes“ bombardiert.

Nach diesem Papstbesuch ein Ja zum Irrglauben? Unter keinen Umständen!

Was da etwa ein .JLoreto-Bote“ verzapft, ist schlicht schwachsinnig. Da werden die Tiroler Unwetterkatastrophen vom Sommer 1987 einfach als Strafe „des Himmels“ dargestellt, weil der Innsbrucker Diözesanbi-schof Reinhold Stecher mutig das Anderl von Rinn auf sein Legendendasein zurückgestutzt hat. Da wird ganz offen seine Absetzung gefordert. Und da wird ungeniert antisemitischer Bodensatz aufgerührt: Die Juden sind schuld — jetzt sogar daran, daß ein Bischof endlich mit der Ritualmordlegende aufgeräumt hat.

Dazu können wir nicht schweigen. Da weht der Wind aus dem rechtesten Eck, sogaj aus dem aller-rechtesten Eck der Kirche. Und dem ist bereits suspekt, wer nicht die Handkommunion empört ablehnt.,

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