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Waechters Lebenstraum...

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Abschied von Eberhard Waechter. Bei einem Waldspaziergang in Wien erlag der 62jährige Staatsoperndirektor und Kammersänger dem Herztod. Erst vor kurzem war sein Lebenstraum in Erfüllung gegangen: Waechter war 1991 Direktor der Staatsoper geworden, die er seit September gemeinsam mit der Volksoper nach seinem Reformkonzept umgestaltete. Nur sieben Monate standen ihm zur Verfügung, in denen er sein Konzept vom Sängerensemble zumindest in Ansätzen verwirklichte. Was Waechter erträumte, ist Stückwerk geblieben. Doch die Ansätze zur Bildung eines neuen Wiener Ensembles könnten weiterwirken.

Einen Verlust für die gesamte Kulturszene Österreichs nannten Kulturpolitiker Waechters Ableben. Er war einer der faszinierendsten Baritone der Wiener Staatsoper, einer, der zwar an allen großen Häusern gern gesehener Gast war, aber viel lieber in Wien blieb, als auf Reisen zu gehen: Der Mozartsänger Waechter war ebenso ein Ereignis wie sein Scarpia oder sein Eisenstein. Eine Persönlichkeit, die jeder Rolle etwas Unverwechselbares gab. Kein Wunder, daß Kara-jan, Böhm, Krips mit ihm zu arbeiten als etwas Wunderbares empfanden. Er war einer der letzten Vertreter des legendären Wiener Ensembles der Nachkriegszeit.

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