(„Wahnfried“ von Peter Patzak. Nach dem Bühnenstück von Reinhard Baumgart. Mit Otto Sander, Tatja Seiht, Fabienne Babe, Peter Matic, Luise Prasser, Anja Jaenicke, Christoph Waltz, Anton Diffring u. a).
Richard und Cosima — eine Kunstehe, ein Bündnis, ein Drama. Daß hinter „großen“ Männern „große“ Frauen zu stecken pflegen, ist bekannt. Man nehme nur Mahlers Alma. Die Frau als Muse, Managerin, Motor. Uber Wagner ist viel geschrieben worden. Auch der Film konnte an ihm nicht vorbei, das reicht von Syberberg bis Ken Russell und Richard Burton und Liz Tylor: Psychobio- grafien, Künstlerfilme, TV- Serien.
Peter Patzak scheint nicht so sehr der vordergründige Geniekult als vielmehr der ins Symbol gesteigerte innere Konflikt einer eingeschworenen Gemeinschaft interessiert zu haben. Und so entwickelt er ein Ideendrama, ein ironisch-pathetisches Bilderbuch mit guter Kamera (Anton Peschke) und interessanten Schauspielern. Ein österreicheri- scher Film? Nein. Eine deutsch-französische Copro- duktion fürs Fernsehen mit Kinovorlaufzeit. Wagner im elektronischen Zeitalter-Mythos und Gassenhauer.
