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Wahn und Angst

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(Stadttheater Klagenfurt; „Hexenjagd“ von Arthur Miller.) Mit einer geschlossenen Ensembleleitung unter der einfühlsamen Regie von Tarnas Ferkai wurde ein packender Abend geboten. Leider ließ ihn sein künstlerisches Empfinden die Akustik im Saale vergessen, sodaß von den im Kammerspielton gebrachten Dialogen ein großer Teil unterging.

Miller hat unter dem Eindruck der MacCarthy-Bewegung den historischen Stoff aufgegriffen. Puritanischer Fanatismus und private Probleme führen zum tödlichen Ausgang des Stückes.

Von einem Tanz der Mädchen im Wald, der als vom Teufel geführt gedeutet wird, geht die Verführung aus, die uns unwillkürlich an heutige Möglichkeiten denken läßt. Rechts oder links übernehmen die Rolle des höllischen Verführers, und die Prozesse, die jeder Hetze Tür und Tor öffnen, zeigen, daß sich wenig geändert hat, ob es um Glaube oder Ideologie geht.

Im Bühnenbild von Hannes Räder wurde vorzüglich gespielt, allen voran von Alexander Grill als Proctor, um einen für alle zu nennen.

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