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War Sparen ein Irrtum ?

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Die OPEC hat in Genf getagt. Das Erdölkartell, das ein Jahrzehnt die Preise diktiert und in vorher ungeahnte Höhen getrieben hat, wird seine Politik ändern: keine Mengenbeschränkung mehr, sondern Kampf um Marktanteile. Preissenkungen um ein Drittel werden nicht ausgeschlossen.

Der Markt hat gesiegt, lautet der Befund. Und: Künstliche Verknappung von Gütern läßt sich auf Dauer nicht durchhalten. Um die ehernen Gesetze der Wirtschaft komme man eben nicht herum.

Ein Grund also zur Freude? War Energiesparen nur der Irrtum eines Jahrzehnts? Bricht das goldene Zeitalter der Energieschwemme dank funktionierender Märkte wieder an?

Hoffentlich so nicht. Denn der Markt allein blendet entscheidendes Geschehen aus: Mehr Verbrennung heißt mehr Sauerstoffverbrauch, mehr Luftverschmutzung, mehr Umweltbelastung, mehr Wärmeentwicklung, heißt aber auch mehr Verzehr von .Kapitalien“, die unsere Nachkommen auch nutzen wollen...

All das regelt der Markt nicht — und da ist er als Steuerinstrument ungenügend. Energie sollte nicht billiger, sondern teurer bleiben, damit wir noch sparsamer mit ihr umgehen. Vielleicht sind daher sinkende Weltmarktpreise für Erdöl der geeignete Zeitpunkt, Steuern von den Löhnen auf die Energie (siehe auch Seite 14) umzulegen.

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