6992525-1986_49_12.jpg
Digital In Arbeit

Warum bloß... ?

Werbung
Werbung
Werbung

Wofür steht der Name Peter Weck? Und wofür Fritz Muliar? Der eine für einen erfolgreichen Theaterdirektor, der andere für einen Burgschauspieler mit komischem Talent.

Beide in einem Film zusammen, das muß schon eine Visitenkarte darstellen. Das sollte leichte Unterhaltung ohne Tiefgang bedeuten, eine Kost, die bedenkenlos jeder Familie vorgesetzt werden kann.

So jedenfalls dürfte man am Küniglberg nach Durchsicht der Besetzungsliste gedacht haben, als „Warum hob' ich bloß zweimal ja gesagt?“ am Samstagnachmittag um 14 Uhr 30 in FS 1 angesetzt wurde. Ganz offensichtlich wurde aber der Regisseur übersehen. Franz Ante!. Wofür steht der?

Nun, zumindest in diesem Film nicht für seriöse Unterhaltung. Was da an Klamauk mit fröhlich garniertem Sex über die Mattscheibe flimmerte, war schlichtweg nicht herzeigbar, sondern wäre besser bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag im Keller des ORF zu verstecken gewesen.

Soviel nackte Tatsachen traut sich die ansonst eher prüde agierende Fernsehanstalt nicht einmal innerhalb eines Monats herzuzeigen oder flüchtet sich in entschuldigende Serientitel wie ,JDer erotische Film“, um wenigstens spätabends ver-, schämt, aber doch...

Jugendfrei war diese Regiearbeit Antels keinesfalls, und Peter Weck zeigte, daß auch in seiner schauspielerischen Karriere Katzen zwei Beine hatten, die er im Schlafwagen wenig künstlerisch, dafür aber gänzlich textilfrei vernaschte.

Eine Panne im ORF? Mag sein, aber eine sehr aufschlußreiche. Denn offensichtlich findet es niemand der Mühe wert, sich vorher die zu sendenden Filme anzusehen. Das könnte man schlicht als publikumsverachtend disqualifizieren.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung