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Was bedeutet Christsein in Europa?

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„Eine Zeit der Wende für das Christentum in Europa” untersucht Kurt Koch, Professor für Dogmatik in Lu-zern, in seinem aktuellen Europa-Buch in acht Herausforderungen. Die Kapitel haben zwar mehr oder weniger Bezug zum „neuen” Europa, sie behandeln aber alle wichtige Fragen für heutige Theologie und Kirche. Der Bogen reicht von der Rolle des Christentums als Fundament europäischer Freiheitsgeschichte über Dialog und Pluralität als grundlegende Kategorien für Kirche, Ökumene und Theologie bis zu Fragen der Multikul-turalität und des Friedens. Das Werk endet in Auseinandersetzung mit New Age in einem Plädoyer für ein mystisches wie politisches Christsein.

Kurt Koch bringt erhellende Gedanken zu diesen vieldiskutierten Themen. Die Verankerung etwa von Einheit und Vielfalt in der „Uniplurali-tät” der Dreifaltigkeit, die Erinnerung der Gastfreundschaft als christlich-eschatologische Tugend sowie die klärende Vermittlung von friedenspolitischen Haltungen mit bestimmten Kirchenbildern machen unter anderem dieses Buch lesenwert.

Getrübt wird der Eindruck durch so manche Unscharfe (etwa in der Verwendung des Begriffs Europa oder im Reden vom „Chrisf'sein, das doch zumeist im römisch-katholischen Kontext bleibt), durch wichtige Unterlassungen (der Jugoslawienkrieg bleibt unerwähnt, „der europäische Mensch” wird nicht differenziert) und durch allzu häufige Wiederholung der Grundgedanken. Die Einsichten Kurt Kochs sind dennoch wichtig und weiterführend.

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