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Was die Weltbank, dazu sagt

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Die Weltbank paßt ihre Finanzierung smethoden den geänderten weltwirtschaftlichen Bedingungen an. Darüber sprach dieser Tage in Wien der Direktor ihres Europa-Büros, Rainer Steck- han, mit Journalisten. Wird dabei auch Erfordernissen, wie sie in dem obenstehen- den Beitrag des afrikanischen Wirtschaftsexperten so drastisch beschrieben werden, Rechnung getragen?

,Ja“, sagte Steckhan auf eine FURCHE-Frage ohne Zögern. Auf die Befriedigung von Grundbedürfnissen werde bei der Auswahl unterstützungswürdiger Projekte seit längerem verstärkt Wert gelegt. Erst vor einem Jahr kam ein sehr kritischer (und selbstkritischer) Bericht aus und über Afrika zustande, den IDA sehr ernst genommen habe.

IDA ist die Internationale Entwicklungs-Filiale der Weltbank, die Entwicklungshilfe zu Vorzugsbedingungen vermittelt. Österreich, seit 1948 Weltbankmitglied, ist als Gründungsmitglied der

IDA mit 0,66 Prozent (189 ß Mill. S) an deren Mitteln und mit 0,63 Prozent an ihren Stimmrechten beteiligt.

Worauf Weltbank und IDA nunmehr (außer auf eine siebte Refinanzierung von IDA) hinarbeiten, ist ein auf zwei Jahre angelegtes Experiment, sich direkt an Kofinanzierung sprojekten mit Privatbanken zu beteiligen und damit den Davonlaufprozeß mittlerer Privatbanken aus der Entwicklungsfi- nanzierung zu stoppen.

51 Prozent der Kreditzusagen des Vorjahres waren für die Entwicklung des ländlichen Raums, der Nahrungsmittel- und der Energieproduktion bestimmt. Das heißt: bessere Eigenbedarfsdek- kung, geringere Importabhängigkeit.

Freilich enthält auch der jüngste Entwicklungsbericht des Bundeskanzlers im Zusammenhang mit IDA die Feststellung, daß in Zeiten wie diesen die Chancen für eine globale Neuordnung gering seien.

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