Einen großen Bogen darüber, was Plastik heute alles sein kann, bieten zwei Wiener Ausstellungen: die eine, Franz X. Ölzanl gewidmet (Photo Bissuti: oben), zeigt in der Pressehausgalerie eine Antithese zum Klassizismus der Wotruba-Schule, eine Rückkehr zu weich fließenden plastischen Formen, zu modellierenden Gestaltungsformen, die beinahe an die Kunst der großen Stukkateure erinnert. Ölzant, ein Geheimtip in der österreichischen Gegenwartskunst, soll demnächst von zwei großen deutschen Galerien unter Vertrag genommen werden. — In der Grünen Galerie im Stadtpark sind erstmals die jungen, dem Experiment zuneigenden Künstler Wiens zu sehen: Jankowski (Photo Bissuti: „Gräber“), Lettner, Göschl streben räumliche, in der Landschaft „lebende“ Lösungen an. Traditionelle Plastik zum Beispiel zeigt Erwin Reiter