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Wasser-Spiele

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Der „steirische herbst" hat also doch noch seine szenischen Höhepunkte bekommen. Die sechs Tänzer der Tanzkompanie von Karin Vyncke aus Belgien faszinieren durch ihre unerhörten und immer neuen Spring- und Drehtechniken, mit denen sie „Kreu-set" (Durst) darstellen. Wasser ist hier das Symbol der Mächtigen, mit dessen Hilfe sie die Dürstenden zu reglementieren versuchen. Mauern grenzen den Raum der Sehnsucht ein, die Tänzerversuchen immer wieder, diese Mauern zu überwinden, und müssen doch immer wieder daran scheitern. Lichteffekte, Klavierbegleitung, Wasser und die sechs Körper werden zu einem aufregenden Gesamtkunstwerk verwoben.

Wasser verwendet auch die katalanische Gruppe „La Fura del Baus" als wesentliches Regiehilfsmittel in „Noun", einer im Vorjahr in Nantes uraufgeführten ungeheuer expressiven Bilderflut. Vom Kampf der Geschlechter, von Liebe, Haß und Tod ist die Rede, vom Überwinden der Menschmaschinen. Flamenco-Rock, Explosionen und Feuer, Wasser-Orgien und „Rollerball" treiben die wildgewordenen Fureros in ein ekstatisches Körpertheater, in das auch das erwartungsvoll ängstliche Publikum einbezogen wird. Die Mischung aus High-tech und hemmungsloser Ur-sprünglichkeit verfehlt ihre Wirkung nicht, trotz ärmlichen Inhalts fasziniert die grelle Vorführung totalen Körpereinsatzes.

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