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Weg von den Insidern!

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Das Unbehagen mit den angeblich rationalistischen Strömungen der sogenannten .Modernen Architektur“ hat auch in Wien die Architekturszene in Bewegung gesetzt und das ästhetische Pendel in alle möglichen Richtungen ausschlagen lassen. Das „Große Durcheinander“, wie man die Phase der sogenannten ,J?ost-modernen Architektur“ auch nennen könnte, müßte doch brennendes Interesse wecken.

Aber nach einer prominent besetzten Eröffnung der Ausstellung „Sauen in Wien“ (Länderbank-Kunstforum) durch Bautenminister Heinrich Ubleis läßt die Besucherzahl zu wünschen übrig, ist das Interesse der Öffentlichkeit für dieses „letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986“ der Stadtgestaltung höchst gering.

Keine Strömung in der Baukunst kann für sich in Anspruch nehmen, die einzig richtige zu sein, nicht der Diskussion zu bedürfen. Tatsächlich findet die Auseinandersetzung aber als reine Spielerei von Insidern ohne jede Öffentlichkeit statt! Mag sein, daß die Dichte dieser Auseinandersetzung, mit der sich Architektur in letzter Zeit aufdrängt, daran schuld ist. Vielleicht fehlen auch die Antworten auf über Ästhetik hinausreichende existentielle Probleme!

Kein Zufall kann sein, daß nur zwei Bauten ansatzweise Antworten in grundsätzlicher Richtung versuchen: Die „Stadt des Kindes“ von Anton Schweighof er und die Wohnhausanlage „Wohnen mit Kindern“ von Ottokar Uhl. Es sind Bauten, die Verantwortung für die nächste Generation spüren lassen.

Zur Begleitung der Ausstellung haben Harald Sterk und Walter Zedniczek einen dokumentierenden Bildband herausgegeben (Verlag Herold, Wien, 144 Seiten, 80 Schwarzweiß- und 8 Farbtafeln öS 480,-).

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